Medikationssicherheit: Wirksamer Schutz vor Risiken in der Arzneimitteltherapie

14. Juni 2024
Lupe nimmt gelbe und weiße Pillen in den Fokus
Arzneimitteltherapiesicherheit

Die Gewährleistung der Medikationssicherheit nimmt in der medizinischen Versorgung einen zentralen Stellenwert ein. Dennoch sind jährlich zahlreiche Patientinnen und Patienten von medikationsbezogenen Zwischenfällen betroffen, die nicht nur persönliches Leid verursachen, sondern auch erhebliche Kosten nach sich ziehen.

Gefahr durch Medikationsfehler und hohe Fallzahlen

Etwa 6,5% aller Krankenhausaufnahmen in Deutschland sind durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen verursachti . Laut einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) wiesen 34 Prozent der untersuchten Patientinnen und Patienten bei der Krankenhausaufnahme Nebenwirkungen aufgrund von Medikationsfehlern aufii. Etwa die Hälfte der unerwünschten Arzneimittelwirkungen wären vermeidbariii – es geht also um eine große Zahl von Patienten.

Hohe finanzielle Belastung für das Gesundheitswesen

Die finanziellen Belastungen durch Medikationsfehler sind enorm und bewegen sich jährlich zwischen 800 Millionen und 1,2 Milliarden Euroiv. Die Maßnahmen zur Verbesserung der Medikationssicherheit sind also wichtig und dringend. Um der Problematik der Medikationsfehler entgegenzuwirken, wurde 2008 der Aktionsplan Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ins Leben gerufen. Dieser soll Projekte unterstützen, die auf das Ziel hinwirken, unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Medikationsfehler zu reduzieren und damit Menschenleben retten.

Digitalisierung als Schlüssel für eine sicherere Arzneimitteltherapie

Ein aktueller und vollständiger Medikationsplan ist von entscheidender Bedeutung für eine sichere Arzneimitteltherapie und sollte idealerweise in einem digital austauschbaren Format vorliegen. In Deutschland haben GKV-Versicherte seit Oktober 2016 Anspruch auf Erstellung eines Medikationsplans, wenn mindestens drei verordnete Arzneimittel gleichzeitig angewandt werden.

Darüber hinaus hat Software, die beispielsweise auf das Vorliegen von Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln, Allergien, oder Kontraindikationen prüft, das Potenzial, die Arzneimitteltherapie sicherer zu machenv.

Unterstützung in CGM Praxissoftware

Zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit trägt die Praxissoftware von CompuGroup durch die Anbindung mehrerer Speziallösungen bei: die Verordnungssoftware ifap praxisCENTER, der ifap Medikationsplan sowie der Arzneimitteltherapiesicherheits-Check THERAFOX PRO.

i Schurig AM, Bohme M, Just KS et al.: Adverse Drug Reactions (ADR) and Emergencies. Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 251-258

ii von Kluchtzner W, Grandt D: Influence of hospitalization on prescribing safety across the continuum of care: an exploratory study. BMC Health Serv Res 2015; 15: 197.

iii Dormann H, Criegee-Rieck M, Neubert A, u. a.: Lack of awareness of community-acquired adverse drug reactions upon hospital admission : dimensions and consequences of a dilemma. Drug Saf 2003; 26: 353–62.
Pirmohamed M, James S, Meakin S, u. a.: Adverse drug reactions as cause of admission to hospital: prospective analysis of 18 820 patients. BMJ 2004; 329: 15–9.
Aly A-F: Arzneimitteltherapie: Ein „Was ist Was“ der Sicherheit. Dtsch Arztebl International 2014; 111: A-1892.

iv Aus dem Aktionsplan AMTS 2021-2024 des BMG, S. 3

v Haefeli WE, Seidling HM: [Electronic decision support to promote medication safety]. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2018; 61: 271-277

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