Für Unternehmen
Digitale Arzneimitteldatenbanken und Software-Lösungen für die Integration in Praxisverwaltungssysteme, Patienten-Apps oder andere medizinische Informationssysteme.
Zur Übersicht
Merck Healthcare informiert über das Risiko von Leberschäden durch Mavenclad® (Cladribin Tabletten).
Mavenclad®, mit dem Wirkstoff Cladribin, ist indiziert bei erwachsenen Patienten mit hochaktiver, schubförmiger Multipler Sklerose. Durch Cladribin kann die Schubrate verringert und darüber hinaus auch das allgemeine Fortschreiten der Erkrankung verzögert werden. Mavenclad® wird über einen Zeitraum von zwei Jahren angewendet. Jeder Jahreszyklus besteht aus einer Einnahmephase zu je zwei Wochen.
Während der Behandlung mit Mavenclad® wurden Leberschäden berichtet. Darunter befanden sich auch Fälle schwerwiegender Art, die zum Abbruch der Therapie führten. Der Zeitpunkt des Auftretens war variabel. Allerdings wurde eine Leberschädigung am häufigsten innerhalb von acht Wochen nach der ersten Einnahmephase beobachtet. In den meisten Fällen waren die Symptome als leicht einzustufen, jedoch traten auch Fälle mit vorübergehender Transaminasenerhöhung von über 1.000 Einheiten / Liter oder Gelbsucht auf.
Nach Datenprüfung konnte ein Zusammenhang zwischen der Cladribin Einnahme und einer Leberschädigung bestätigt werden. Der eindeutige Mechanismus dahinter bleibt unklar. Eine Abhängigkeit zur angewendeten Dosis konnte nicht nachgewiesen werden.
Zukünftig sollte vor Therapiebeginn die Krankheitsgeschichte jedes Patienten hinsichtlich früherer Leberschäden durch Arzneimittel oder bestehender Lebererkrankungen eingehend überprüft werden. Zusätzlich sind Serum-Aminotransferase-, alkalischer Phosphatase sowie der Gesamtbilirubin Spiegel zu bestimmen. Diese Untersuchungen sind vor der Einnahmephase sowohl im ersten als auch im zweiten Jahr durchzuführen. Bei Bedarf ist die Leberfunktion auch während der Behandlung zu überprüfen.
Tritt eine Leberschädigung auf, kann fallweise eine Unterbrechung oder auch der vollständige Therapieabbruch notwendig sein. Patienten sollten dazu angehalten werden jedes Anzeichen eines möglichen Leberschadens ihrem Arzt mitzuteilen.
Quellen:
[2] EPAR Mavenclad® (European Public Assessment Report - EMA); Merck Europe; 18. Januar 2022
[3] Veröffentlichung (Medicine Overiew) EMA; 08. September 2017: Mavenclad® (Cladribin)