Hormon­freie Therapie bei Hitze­wallungen

Frau sieht Tablette an

Mit Veoza® von Astellas ist eine neuartige hormonfreie Alternative zur Behandlung von Beschwerden in der Menopause verfügbar. 

Durch Verringerung der Östrogenproduktion in den Wechseljahren kommt es zu einer Störung des Gleichgewichts zwischen den Östrogenhormonen und dem Protein Neurokinin B, welches das Temperaturkontrollzentrum des Gehirns reguliert. Durch die hormonelle Umstellung können vasomotorische Symptome (VMS), auch bekannt als Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche, ausgelöst werden. Mehr als die Hälfte der Frauen im Alter von 40 - 64 Jahren leiden weltweit an VMS, welche die häufigsten Beschwerden in der Menopause darstellen. Rund 40% der postmenopausalen Frauen in Europa sind dabei von mittelschweren bis schweren Formen der VMS betroffen.  

Bisherige Therapieoptionen beinhalten in erster Linie eine Hormonersatztherapie (Östrogen/Gestagentherapie oder Östrogen-Monotherapie). Auch kognitive Verhaltenstherapien und pflanzliche Präparate, wie Phytoöstrogene, Cimicifuga-Präparate und Johanniskraut können zum Einsatz kommen. Des Weiteren finden (off-label) auch Clonidin, Gabapentin und Psychopharmaka wie Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) Gebrauch. Letztere können eine Option für Frauen darstellen, bei denen eine Gegenanzeige für die Hormongabe vorliegt. Sie sollten jedoch nicht routinemäßig als Mittel erster Wahl gegeben werden. 

Mit Veoza® steht nun eine zusätzliche nicht-hormonelle Behandlungsoption zur Verfügung. Es ist zugelassen für die Behandlung von moderaten bis schweren vasomotorischen Symptomen (VMS), die mit der Menopause assoziiert sind. Der in Veoza® enthaltene Wirkstoff Fezolinetant ist als selektiver Neurokinin 3 (NK3)-Rezeptor-Antagonist der erste zugelassene Vertreter einer neuen Wirkstoffklasse. Fezolinetant verhindert, dass Neurokinin B an seine Zielstrukturen im Gehirn bindet und reduziert dadurch die Frequenz und Intensität von Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen. 

Veoza® kommt als Filmtablette zu je 45 mg auf den Markt. Die empfohlene Dosierung liegt bei 45 mg Fezolinetant einmal täglich, die um etwa dieselbe Zeit unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden soll. 

Veoza® hat sich bei der Verringerung der Häufigkeit und Intensität von Hitzewallungen im Zusammenhang mit den Wechseljahren in zwei Hauptstudien (über 1000 Frauen) als wirksam erwiesen. Nach einer Behandlungszeit von 4 Wochen konnte unter Veoza®-Therapie eine Senkung der Häufigkeit von moderaten bis schweren täglichen Hitzewallungen um im Durchschnitt 53% erzielt werden (im Vergleich: Placebo 32%). Nach einer 12-wöchigen Behandlung zeigte sich eine durchschnittliche Reduktion von 63% in der Veoza®-Gruppe, verglichen mit 40% in der Placebogruppe. Neben der Häufigkeit konnte auch die Intensität von Hitzewallungen unter Veoza®-Therapie verringert werden. 

Im Rahmen klinischer Studien wurde am häufigsten über Schlaflosigkeit, Durchfall, Abdominalschmerz und erhöhte Leberwerte (ALT und AST) berichtet. Fezolinetant darf nicht zusammen mit moderaten oder starken CYP1A2-Inhibitoren gegeben werden, da dies zu verstärkten Nebenwirkungen führen kann. 

Aufgrund der individuell unterschiedlichen Dauer der VMS muss der Nutzen einer Langzeitbehandlung in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. 

 

Quellen: 

[1] Veröffentlichung Website gesundheitsinformation.de: Wechseljahrsbeschwerden (zugegriffen am 29.01.2024) 

[2] Pressemitteilung Astellas; 11. Dezember 2023: Astellas’ VEOZATM (fezolinetant) Approved by European Commission for Treatment of Vasomotor Symptoms Associated with Menopause 

[3] Produktinformation (EMA) Veoza®; Astellas Pharma 20. Dezember 2023 

[4] Veröffentlichung (Medicine Overview) EMA; 20. Dezember 2023: Veoza® (Fezolinetant) 

[5] Veröffentlichung (AWMF) S3-Leitlinie Peri- und Postmenopause - Diagnostik und Interventionen; DGGG et al.; Stand Januar 2020. 

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